Remember Her Name
Marielle Franco (1979-2018)
Marielle Franco war eine feministische Politikerin und Aktivistin in Rio de Janeiro. Als Schwarze, lesbische Frau aus der Favela war sie eine Hoffnungsträgerin für alle, die sich von weißen, männlichen, heterosexuellen Politikern nicht repräsentiert fühlen. Im März 2018 wurde sie auf der Straße von Unbekannten erschossen.
Sonita Alizadeh (*1997)
Sonita Alizadeh, in Afghanistan geboren und vor der Taliban in den Iran geflohen, entkam mit 10 Jahren nur knapp einer Zwangsverheiratung. Nicht um eine eigene Meinung verlegen, begann sie (von Rapper*innen aus den USA und dem Iran inspiriert) selbst zu rappen. Sie lud ihren ersten Song „Brides for sale“ ins Internet hoch, woraufhin ihr ein Schüler*innenstipendium in den USA angeboten wurde. Dort besucht sie seither die High School und ihr Rap gibt vielen Menschen Kraft!
May Ayim (1960-1996)
May Ayim wuchs in Münster in einer Pflegefamilie auf und war seit ihrer Kindheit mit den rassistischen Vorurteilen ihrer weißen Umwelt konfrontiert. Sie war Mitgründerin des Vereins „Initiative Schwarze Menschen in Deutschland“ und Autorin mehrerer Bücher, unter anderem: „Farbe bekennen“. Sie engagierte sich zeitlebens für Schwarze Deutsche. 1996 beendete sie ihr Leben.
Leymah Gbowee (*1972)
Als geflüchtete Frau im Bürgerkrieg Liberias nahm Leymah Gbowee sich zur Aufgabe Frauen, die Opfer von Gewalt und Krieg geworden sind, zu helfen. Sie gründete das „Women in Peacebuilding“ Netzwerk (WIPNET) und damit eine starke Frauenbewegung. Den gewaltfreien Aktionen, Protesten und Frauen-Streiks schlossen sich mehrere tausend Frauen an. Nicht zuletzt durch Leymahs Kampagnen trat der damalige Präsident Taylor unter Druck des internationalen Aufsehens zurück und Ellen J. Sirleaf wurde als erste Frau Afrikas Präsidentin.
Heute ist Leymah Mutter von sechs Kindern, die sich alle als Feminist*innen bezeichnen, und seit 2011 Trägerin des Friedensnobelpreis.
Olympe de Gouges (1748-1793)
Die französische Künstlerin und Menschenrechtsaktivistin Olympe de Gouges schrieb 1791 die „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“. Sie war als 17-Jährige zwangsverheiratet worden, politisierte sich früh und setzte sich für die Abschaffung der Sklaverei, für das Recht auf Ehescheidung und andere soziale Themen ein. 1793 wurde sie wegen ihrer politischen Ansichten vom Terrorregime Robespierres hingerichtet.
Audre Lorde (1934-1992)
Die US-amerikanische Schriftstellerin, Dichterin und Aktivistin Audre Lorde bezeichnete sich selbst als „black lesbian feminist mother poet warrior“ (Schwarze, Lesbe, Feministin, Mutter, Dichterin, Kriegerin). Sie betonte Zeit ihres Lebens, dass die Verbindung von feministischen und anti-rassistischen Kämpfen von größter Notwendigkeit sei. Während längerer Aufenthalte in Berlin in den 1980er Jahren inspirierte sie die Schwarze Frauenbewegung in Deutschland.
Harriet Tubman (1820-1913)
Harriet Tubman war Teil der Hilfsorganisation Underground Railroad, die vor der Abschaffung der Sklaverei in den USA (1865) Sklav*innen bei der Flucht unterstützte. Sie war zuvor selbst aus der Sklaverei geflohen und engagierte sich zudem für Frauenrechte.