Gedenkkugel

Gedenken 2019 Ankündigung
Gedenken 2019 Ankündigung

Gedenkfeier 2022

Initiative autonome feministische Frauen und Lesben aus Deutschland und Österreich
16.04.2022

Pressemitteilung

Wege zum Gedenken und Erinnern an lesbische Frauen im Frauen-KZ Ravensbrück


Am 1. Mai 2022 wird im Rahmen der 77. Befreiungsfeier zum ersten Mal auch das Gedenken an die lesbischen Frauen und Mädchen in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück offiziell stattfinden.

Ein langer Kampf um die Anerkennung dieses Anliegens und der „Gedenkkugel“ gehen dem voraus. Ein feministischer Erfolg! Und ein einzigartiger Gedenkort.

Den lesbischen Häftlingen wurde als Gruppe die Berechtigung auf ein Gedenkzeichen schon lange verwehrt. Einem kurzen Gedenken am Schwedtsee im Jahr 2014 folgte ein eigenmächtiges Niederlegen einer Gedenkkugel am Neuen Gedenkort und eine Gedenkveranstaltung. 2016 stellte die Initiative “Autonome feministische Frauen und Lesben aus Deutschland und Österreich“ dann den ersten von vielen Anträgen auf die offizielle Genehmigung - zuletzt im Oktober 2020 mit LesbenRing e.V., BMH; LSVD, RuT u.a. als Mit-Stifter:innen.

Erst 2021 konnten wir endlich eine Anerkennung erringen. Diese Anerkennung verdanken wir auch den vielen Unterstützer:innen und der Gruppe der Mit-Stifter:innen, die sich diese lange Zeit für den positiven Bescheid durch die Fachkommision der Gedenkstätte eingesetzt haben. Die „Gedenkkugel“, mittlerweile international ein Symbol des Erinnerns an die Diskriminierung und Verfolgung von lesbischen Frauen im Nationalsozialismus, die jährlich während der Befreiungsfeiern auf dem Gelände der Gedenkstätte Ravensbrück niedergelegt wird, sollte nun dieses Jahr endlich auch dort liegen bleiben können.

Leider ist dies nun aus technischen Gründen nicht möglich: Bei der Herstellung ist die neue (mittlerweile vierte) Kugel zerbrochen und kann bis zum 1. Mai nicht nochmals produziert werden. Ihre Niederlegung wird deshalb erst in diesem Herbst erfolgen. Ein Interims-Gedenkzeichen in Form einer Scheibe wird aber am 1. Mai dort vorhanden sein mit der eingravierten Inschrift:

Hier wird im Herbst 2022 eine Gedenkkugel aus Ton liegen:
In Gedenken an alle lesbischen Frauen und Mädchen
im Frauen-KZ Ravensbrück und Uckermark.
Sie wurden verfolgt, inhaftiert, auch ermordet.
Ihr seid nicht vergessen.

Auch dieses Jahr werden wir uns am Neuen Gedenkort einfinden, um an die lesbischen* Frauen zu erinnern und die Gedenkfeier abzuhalten.
Wir freuen uns deshalb über Ihre Beteiligung und Teilnahme. Wir freuen uns auch, dass die Auseinandersetzung um Aussehen, Notwendigkeit, Legitimation und inhaltliche Aussage des Gedenkzeichens zu einem erfolgreichen Ende gekommen
ist. Ein Ende das hoffentlich weiterhin Inspiration und Interesse an der weitgehend unsichtbaren Geschichte der lesbischen* Frauen während der NS-Zeit weckt und fördert.

1. Mai von 13 – 14 Uhr:

Offizielles Gedenken an die lesbischen Frauen und Mädchen am Neuen Gedenkort
Veranstaltet von der Initiative “Autonome feministische Frauen und Lesben aus Deutschland und Österreich“
Begleitend gibt es ab Sa, 30.4. eine Ausstellung in der ehemaligen Textilfabrik: Wege zum Gedenken und Erinnern an lesbische Frauen im Frauen-KZ Ravensbrück

Geplant sind Ansprachen und Reden u.a. von der deutschen und der österreichischen Lagergemeinschaft, der ehemaligen DDR Gruppe „Lesben in der Kirche“, der Initiative, die musikalische Begleitung durch eine Violinistin von Lebenslaute. Es wird die Möglichkeit geben, Blumen und Gestecke abzulegen und eine Schweigeminute denen zu widmen, um die es hier letztendlich geht, den lesbischen* Frauen, die an diesem Ort gelitten haben, ermordet wurden.

Gedenkkugel offiziell anerkannt 2021

Das Gedenken an die lesbischen Frauen und die Gedenkkugel wurden offiziell anerkannt.

Endlich haben die Gremien der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück dem Antrag, der seit 2016 große Widerstände auslöste, zugestimmt.
Wir, die „Initiative Autonome Feministische Frauen Lesben aus Deutschland und Österreich“ danken besonders dem Internationalen Ravensbrück Komitee sowie der österreichischen und deutschen Lagergemeinschaft Ravensbrück, die von Anbeginn die Initiative unterstützten. Wir danken allen Unterstützer:innen, Gruppen, Organisationen, Einzelpersonen, Wissenschaftlerinnen, die die ganzen Jahre sich für die Umsetzung des Gedenkens mit uns eingesetzt haben.

The commemoration of lesbian women and the memorial ball have finally been officially recognised.

Finally, the memorial’s committees have approved the application, which has been facing great resistance since 2016.
We, the “Initiative Autonome Feministische Frauen Lesben aus Deutschland und Österreich” (Initiative Autonomous Feminist Women Lesbians from Germany and Austria) would like to thank the International Ravensbrück Committee as well as the Austrian and German Camp Community Ravensbrück, who supported the initiative from the beginning.
We would like to thank all supporters, groups, organisations, individuals and scholars who have worked with us over the years to make the commemoration a reality.

La commémoration des femmes lesbiennes et le bal commémoratif (Gedenkkugel) ont enfin été officiellement reconnus.

Finalement, les comités du mémorial Ravensbrück ont approuvé la demande, qui faisait face à une grande résistance depuis 2016.
Nous, l‘Initiative Autonome Feministische Frauen Lesben aus Deutschland und Österreich (Initiative Autonome Feministische Frauen Lesben d‘Allemagne et d‘Autriche) tenons à remercier le Comité international de Ravensbrück ainsi que la Communauté de camp autrichienne et allemande de Ravensbrück, qui ont soutenu l‘initiative dès le début.
Nous tenons à remercier tous les supporters, groupes, organisations, individus et universitaires qui ont travaillé avec nous au fil des ans pour faire de cette commémoration une réalité.

La commemorazione delle donne lesbiche e la sfera commemorativa sono state riconosciute ufficialmente.

Finalmente, i comitati del Memoriale di Ravensbrück e il consiglio della Fondazione Memoriali del Brandeburgo hanno approvato la domanda, che aveva causato grande resistenza dal 2016.
Noi, l‘“Initiative Autonome Feministische Frauen Lesben aus Deutschland und Österreich“ (Iniziativa Autonoma Femminista Donne Lesbiche dalla Germania e dall‘Austria) ringraziamo specialmente il Comitato Internazionale Ravensbrück così come lill Comitaito austriaco e tedesco Ravensbrück, che hanno sostenuto l‘iniziativa fin dall‘inizio. Vorremmo ringraziare tutte e tutti sostenitore-i, gruppi, organizzazioni, individui e studiosi che hanno lavorato con noi nel corso degli anni per rendere la commemorazione per le donne lesbiche una realtà.
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Gedenken 2020

Gedenkfeier für die lesbischen Frauen und Mädchen in Ravensbrück und Uckermark

Die Initiative Frauen Lesben aus Deutschland und Österreich und der Lesbenring e.V. werden zum Gedenken Gestecke in der Gedenkstätte niederlegen lassen.
Auf der Facebookseite der Gedenkkugel können alle an einem virtuellen Gedenken teilnehmen und es mitgestalten.

h t t p s : / / w w w. f a c e b o o k . c o m   #GEDENKKUGEL

Lichter gegen die Dunkelheit - Lichtinstallationen der Gedenkstätten

In diesem Jahr jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zum 75. Mal. Mit der Internetseite www.lichter-gegen-dunkelheit.de wollen die NS-Gedenkstätten und Gedenkinitiativen einen Beitrag zu einem differenzierten
Bild auf das Kriegsende und den Umgang mit der Vergangenheit seit 1945 leisten. Sie wollen zur Wertschätzung des seit 1945 gewachsenen Vertrauens in ein vereintes Europa und der demokratischen Verfasstheit der deutschen Gesellschaft beitragen. Leider werden
viele der auf der Seite angekündigten Veranstaltungen auf Grund der Corona Pandemie ausfallen müssen. Die Licht - Installationen auf der Seite sind besonders schön und auf jeden Fall sehenswert. Außerdem verweist die Seite auf weitere interessante Beiträge. 

www.change.org - 8-mai-zum-feiertag-machen

Esther Bejarano ist eine der letzten Überlebenden des deutschen Vernichtungslagers Auschwitz. Sie fordert in ihrer Petition, den 08. Mai zum offiziellen Feiertag zu machen. „Ein Tag, an dem die Befreiung der Menschheit vom NS-Regime gefeiert werden kann. Das ist überfällig seit sieben Jahrzehnten. Und hilft vielleicht, endlich zu begreifen, dass der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung war, der Niederschlagung des NS-Regimes.“Die Petition von Esther Bejarano und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes -Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) kann auf change.org unterstützt werden. 

Gedenktage 2020 Ravensbrück 

Die anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung der Häftlinge des Konzentrationslagers Ravensbrück für Mitte April geplanten Veranstaltungen müssen aufgrund der Corona-Epidemie weitgehend abgesagt werden. Rund 40 Überlebende und ihre Angehörigen aus zahlreichen europäischen Ländern, Israel, Südafrika und den USA warem zu den Veranstaltungen eingeladen. Das geplante umfangreiche und interessante Programm kann auf der Homepage noch eingesehen werden. Stattdessen wird es einen Online-Jahrestag am 19.4. geben zu hören und zu sehenauf der

 https://www.ravensbrueck-sbg.de/75befreiungravensbrueck/  

w w w. f a c e b o o k . c o m #GedenkstaetteRavensbrueck/

Dr. Eva Bäckerová (1940-2019)

Eva Bäckerová wurde 1940 in Kežmarok in der Slowakei geboren. Bei Beginn der Deportationen der slowakischen Juden 1942 tauchte ihre Familie in der Hohen Tatra unter. ... Ende 1944 wurden sie denunziert und anschließend in das KZ Ravensbrück deportiert. ... Der Vater kam ins Männerlager und die Mutter mit ihren beiden Kindern in die Baracke 22 des Hauptlagers. Die dreijährige Schwester starb am 8. März 1945 in Ravensbrück. Kurz darauf wurden Eva und ihre Mutter in das KZ Bergen-Belsen deportiert, wo sie die Befreiung erlebten. ... Eva und ihre Mutter waren die einzigen Überlebenden der Familie. Eva Bäckerová studierte in Bratislava ... und arbeitete als Lehrerin, Universitätsdozentin und Bankangestellte. Seit 1993 engagierte sie sich im Verein „The Hidden Child“ in Kosiče. Von 2004 bis 2018 war sie Mitglied im internationalen Beirat der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, von 2009 bis 2018 Mitglied des Aufsichtsrats der Dr. Hildegard Hansche Stiftung und von 2015 bis 2018 Präsidentin des Internationalen Ravensbrück Komitees. ... Ihre Arbeit als Zeitzeugin sei für sie selbstverständlich, sagte Bäckerová. ... Von 2007 bis 2016 nahm sie am jährlich stattfi ndenden »Ravensbrücker Generationenforum« teil. ... Am 19. September 2019 ist Eva Bäckerová in Kosiče verstorben. (Ausschnitte aus dem Nachruf der Mahnund
Gedenkstätte) 2015 hatte Eva Bäckerová in ihrer Funktion als Präsidentin des Internationalen Ravensbrück Komitees den Antrag für das Gedenken an die lesbischen Frauen und Mädchen in Ravensbrück in Form einer Gedenkkugel unterstützt und somit den Auftakt gegeben, den Antrag dem Beirat vorzulegen, der empörenderweise immer noch nicht offi ziell umgesetzt wurde.

 

Gedenken 2019

Wir freuen uns über die rege Anteilnahme und Teilnahme an der Gedenkfeier für die verfolgten und ermordeten lesbsichen Frauen 2019. Dank der vorausschauenden Planung der Gedenkstättenleitung war dieses Jahr die Feierlichkeit nicht durch lärmende Lautsprecher anderer Gruppen dominiert und die Veranstaltung war ein würdevoller Akt.

Wir haben auch dieses Jahr an die Frauen erinnert, deren Liebe und Begehren auch in Zeiten der Diktatur und den extremen Bedingungen im Konzentrationslager Frauen galt. Wie auch in den Jahren zuvor war die Veranstaltung in Teilen mehrsprachig. Dies freut und besonders im Hinblick auf die unterschiedlichen Nationalitäten, die im ehemaligen Konzentrationslager Ravensbrück und Uckermark gelitten haben.  

Als Rednerinnen waren in 2019 M. Lüttig als auch V. Dehle-Thälmann geladen, beide haben der Veranstaltung durch ihre kämpferischen, mitfühlenden Redebeiträge Kraft und Gemeinschaft  gegeben.  

Im November wird – wie jedes Jahr - der Beirat der Stiftung erneut tagen. Wir hoffen nächstes Jahr den Streit um eine Würdigung der Opfer beenden zu können und die Gedenkkugel dauerhaft auf dem Gelände der Gedenkstätte Ravensbrück niederlegen zu können.

Es gilt also erneut durch Präsenz, Öffentlichkeit und gemeinsame Stellungnahme dem Antrag genug Gewicht zu geben, um die Gremien zu überzeugen. Deshalb bitten wir euch, bringt die Gedenkkugel für die Gedenkstätte Ravensbrück in die Öffentlichkeit und kämpft nochmals mit uns für die Anerkennung lesbischen Lebens als sichtbaren Teil der Vergangenheit und Zukunft.

FÜR INTERESSERTE:

Die von Anna Hájková zusammengestellte Bibliographie konzentriert 
sich auf die Erforschung von Frauen, die von den 
Nationalsozialisten als Lesben und Transgender verfolgt wurden.

Anna Hájková: SEXUALITY, HOLOCAUST, STIGMA : TAKING STOCK

Ganz besonders freut uns, dass Nürnberg eine Gedenkkugel für die im NS verfolgten Lesben niedergelegt hat:

Gedenkkugel Nürnberg Dykemarch

 

----- April 2019 -----

74. Jahrestag der Befreiung des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück
mit Veranstaltungen am 12., 13. und 14. April 2019

vollständiges Programm unter: www.ravensbrueck-sbg.de

Samstag, 13. April 2019
13 Uhr - 18 Uhr:
Präsentation der Ausstellung „Die Gedenkkugel - Wege der Sichtbarkeit. Zur Verfolgung lesbischer Frauen in der NS-Zeit“

16.30 Uhr:
Veranstaltung zum Thema: „In Sicht - ein Gedenken an lesbische Frauen, die in Ravensbrück inhaftiert waren“
Veranstalterinnen: Initiative Autonome feministische FrauenLesben aus Deutschland und Österreich
Ort: Seminarhaus

14.30 Uhr – 16 Uhr
Befreiungsfeier Gedenkort Uckermark
Treffpunkt: Besucherzentrum, Shuttle-Abfahrt 13:45 Uhr
Ort: Gedenkort Uckermark.
Bei schlechtem Wetter findet dieVeranstaltung in der „Textilfabrik“ statt.
Veranstalter: Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZUckermark e.V./Netzwerk

Sonntag, 14. April 2019
13.45 Uhr 

In-Sicht: Erinnern an lesbische Häftlinge

+++++Soliaktion+++++

Im Rahmen zur Gedenkfeier im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück wollen wir Fotos, Briefe, Karten, Texte sammeln, um diese dort sichtbar in den Gedenkort einzubringen.Wenn ihr an diesem Wochenende nicht vor Ort sein könnt, so wäre das eine gute Möglichkeit trotzdem ein Stück zur Notwendigkeit eines lesbischen Gedenkens beizutragen!
Denn noch immer wird die Platzierung der Gedenkkugel für die verfolgten und ermordeten lesbischen Frauen im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück aktiv von Männerbündnissen behindert. Die Aktion soll bewirken, dass die Initiative „Autonome feministische FrauenLesben aus Deutschland und Österreich“ inklusive aller UnterstützerInnen, WissenschaftlerInnen, JournalistInnen und FreundInnen weiterhin bestärkt wird in ihrem wichtigen Kampf gegen patriarchale Bündnisse, um ein lesbisches Gedenken zu ermöglichen!
Alle Fotos und Texte können auf facebook (Gedenkkugel-für-die-ermordeten-lesbischen-Frauen-im-Frauen-KZ-Ravensbrück) per Nachricht geschickt werden. Z.B.: Plakate mit solidarischem Inhalt (und) Personen, welche sie halten...Wenn ihr Fotos mit Personen schickt, so achtet darauf, dass diese damit einverstanden sind. Die Fotos und Texte werden wir dann ausgedruckt mit zur Befreiungsfeier bringen.

GEDENKKUGEL:  FaceBook #Gedenkkugel

 

----- Mai 2018 -----
Liebe FreundInnen, Lesben und Unterstützer*innen, zum Stand der Dinge:
Nachdem im März 2018 Hr Morsch, Hr Lutz, Hr Zinn und noch 2 weitere Vertreter vom LSVD ohne Beteiligung der Initiative einen neuen Vorschlag für die Inschrift verfasst hatten, hat die Initiative den Antrag erneut gestellt. Das Umlaufverfahren, das Hr Morsch eingeleitet hatte, wurde ausgesetzt.

Zur Zeit wird sich um die Inschrift gestritten.

Die Initiative wünscht sich eine Inschrift, die aus einer Haltung entsteht, ein würdiges Gedenken und Erinnern für die lesbischen Frauen, die verfolgt und ermordet wurden, möglich zu machen. Eine Inschrift, die die lesbischen Frauen in den Mittelpunkt rückt. Nicht eine Inschrift, aus der die Haltung spricht, dem kleineren Übel zuzustimmen, wenn man es schon nicht verhindern konnte.

Obwohl die Gedenkkugel immer noch nicht genehmigt ist und es manchmal scheint, als gäbe es gar keine Bewegung, gibt es auch Erfolge: Es gibt breite Unterstützung für den Wunsch, den lesbischen Frauen im ehemaligen KZ Ravensbrück zu gedenken und selbst der Beirat hat jetzt dem Anliegen zugestimmt. Die besondere Situation von Lesben im Nationalsozialismus und im KZ ist in den Fokus gekommen und auch Verfolgung in dem Zusammenhang neu betrachtet und diskutiert worden. Wissenschaftlerinnen und Aktivistinnen sind ins Gespräch und zum gemeinsamen Handeln gekommen. Patriarchale Strukturen wie z.B. die im LSVD Berlin/Brandenburg werden hinterfragt. Die Gedenkkugel hat auch das Thema Sichtbarkeit von Lesben wieder mehr in die Öffentlichkeit gebracht. Allerdings ist es ein wirklich langer zäher Prozess einen Gedenkort einzurichten. Kein anderer Antrag für den neuen Gedenkort wurde so lange verhandelt. Und dieses Anliegen geht bis in die 80ger Jahre zurück.

Inschrift (Hr Morsch, Hr Lutz, Hr Zinn und noch 2 weitere Vertreter vom LSVD ohne Beteiligung der Initiativ)

 „Unter den Häftlingen aller Verfolgtengruppen, die zwischen 1939 und 1945 im Konzentrationslager Ravensbrück inhaftiert waren,

befanden sich auch lesbische Frauen. Wir gedenken den von der SS Ermordeten und Gequälten. Datum, Stifter“.

Inschrift (Initiative Autonome Feministische Frauen und Lesben aus Deutschland und Österreich)

In Gedenken aller lesbischen Frauen und Mädchen im Frauen-KZ Ravensbrück und Uckermark.
Lesbische Frauen galten als „entartet“ und wurden als „asozial“, als widerständig und ver-rückt und aus anderen Gründen verfolgt und ermordet.
Ihr seid nicht vergessen! 

 

----- November 2017 -----
Liebe FreundInnen, Lesben und Unterstützer*innen

inzwischen hat sich seit dem Start unseres Antrags im Sommer 2016 viel getan. Wir werten das große Interesse und die Unterstützung als Bestärkung, den Weg weiter zu gehen.
Eure Unterschriften, die Einladung zum Symposium in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück im April 2017, sowie zur Ausstellungseröffnung im Schwulen Museum* im Juli 2017 und zuletzt im Oktober 2017 zu der EL*C (European Lesbian* Conference) in Wien bestärken unseren Willen, trotz massivem patriarchalem Gegenwind weiter als Initiative für eine Gedenkkugel zu streiten.
Der Beirat und die Fachkommission der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätte haben die Entscheidung über den Verbleib der Gedenkkugel bisher mehrmals verschoben. Einzelne Entscheidungsträger, insbesondere der Vertreter der Homosexuellen, bestehen auf einer Ablehnung der Gedenkkugel mit dem Argument, es habe keine Verfolgung und keine Häftlingskategorie “Lesben” gegeben.

Die nächste Entscheidung wird am 24. November 2017 diskutiert.
Deshalb bitten wir erneut um eure Unterstützung.
Bitte schreibt Protestbriefe bis zum 15. November 2017 an den
Internationaler Beirat,
in Person als Vorsitzenden Thomas Lutz, info[at]stiftung-bg.de,und die
Stiftung Brandenburgische Gedenkstätte,
in Person Prof. Dr. Günther Morsch, info[at]gedenkstätte-sachsenhausen.de,
dass ihr den dauerhaften Verbleib der Gedenkkugel (weiterhin) unterstützt.
Bitte schickt eine Kopie an: gedenkkugel[at]gmx.de
Hier eine Vorlage:
Sehr geehrter Hr. Thomas Lutz,
Sehr geehrter Hr. Günther Morsch
Sehr geehrte Damen und Herren,

wir fordern Sie als Beirat sowie als Vertretung der Homosexuellen auf, die Lebensrealitäten von lesbischen Frauen und Mädchen, patriarchale Machtverhältnisse und Verfolgungsstrukturen gegen lesbische Lebensweisen während des Nationalsozialismus bei Ihrer Entscheidung mit zu berücksichtigen. Es ist im Sinne einer wissenschaftlichen und politischen Auseinandersetzung notwendig, eine Definition von Verfolgung, die sich ausschließlich an den von den Nationalsozialisten geschaffenen Häftlingskategorien orientiert, zu hinterfragen und intersektional zu erweitern.
Ich setze mich/Wir setzen uns dafür ein, dass mit der „Gedenkkugel“ endlich ein sichtbares Zeichen und ein Ort in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück geschaffen wird, an dem die Verfolgung und Ermordung von lesbischen Frauen, und jenen, denen es nachgesagt wurde, sichtbar wird und ihnen gedacht werden kann.
Deshalb unterstütze/n ich/wir eine Gedenkkugel mit der folgenden Inschrift:
Im Gedenken aller lesbischen Frauen und Mädchen im Frauen-KZ Ravensbrück und Uckermark. Lesbische Frauen galten als „entartet“ und wurden als „asozial“, als widerständig und ver-rückt und aus anderen Gründen verfolgt und ermordet. Ihr seid nicht vergessen!“

----- November 2016 -----
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

Noch ist es nicht entscheiden, ob die Gedenkkugel einen festen Platz am "neuen Gedenkort" in Ravensbrück bekommt. Die Gremien haben die Entscheidung weiter verschoben.Bis dahin haben die ersten beiden Kugel einen Ort im Lesbenarchiv und Bibliothek Spinnboden (Berlin) und im Schwulen Museum (Berlin) gefunden.
Neuer Entscheidungstermin:November 2017

 

Bitte um Unterstützung für ein Denkmal für die verfolgten und ermordeten lesbischen Frauen und Mädchen im ehemaligen KZ Ravensbrück

Im Rahmen der 70. Jahresfeier zur Befreiung des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück, des Jugendkonzentrationslager für Mädchen und junge Frauen in der Uckermark und des Männerla-gers haben wir einen Mahn- und Gedenkstein für die ermordeten Lesben in Ravensbrück niedergelegt. 

Wir sind eine Gruppe feministischer Frauen und Lesben, die seit Anfang der 90er Jahre an den Gedenkfeiern in Ravensbrück teilnehmen – und auch sonst unser politisches Engagement teilen. In drei aufeinander folgenden Jahren haben wir Veranstaltungen zum Thema „Verfolgung von lesbischen Frauen im Nationalsozialismus“ - Information, Austausch und Gedenken in der Gedenkstätte Ravensbrück durchgeführt. Wir folgen damit dem Weg lesbischer Aktivistinnen der ehemaligen DDR in den 80er Jahren.

Wir haben uns immer wieder auf die Spurensuche lesbischen Lebens in der NS Zeit gemacht und konnten im Laufe der Zeit einiges an Forschung und Wissen zusammentragen, das uns zu diesem Schritt veranlasst hat. Wir sind auf Namen und Schicksale gestoßen, die wir betrauern – und auf die Erkenntnis, wie Lesben ausgegrenzt, stigmatisiert und auch ermordet wurden. Die Ablehnung lesbischen Lebens  nach dem Nationalsozialismus hat  die Unsichtbarkeit von homosexuellen Frauen weiter vorangetrieben. Es wird letztlich nicht mehr zu klären sein, wie viele Lesben unter den, als sogenannt „Asozial“, „Kriminell“ oder „Verrückt“, vernichteten Frauen waren. Aber so wie es uns heute gibt, hat es lesbische Frauen auch in der Zeit der NS-Diktatur gegeben. 

Im annektierten Österreich wurden lesbische Handlungen strafrechtlich verfolgt und in Deutschland wurden bereits 1933 Treffpunkte, Zeitschriften, Bücher für lesbische Frauen von den Natio-nalsozialisten verboten und zerstört.

Wir haben im Juli 2016 einen offiziellen Antrag für die Gedenkkugel an die Gedenkstätte Ravensbrück gestellt, der bis heute nicht positiv beschieden wurde.

KONTAKT:          gedenkkugel[at]gmx.de